GB 04/2020: The New Normal

In den Sommerferien sind wir Messdiener aus St. Elisabeth und St. Mariä Himmelfahrt mit ersten Präsenzaktionen nach der Coronapause an den Start gegangen. Dort haben wir vor allem am Format und an der Umsetzung der Hygienemaßgaben getüftelt. Den Auftakt des neuen Coronaregelprogramms bildete Mitte September eine Open-Air-Messe auf der Jugendheimwiese mit anschließendem Elternabend. Seitdem treffen wir uns nun wöchentlich, um in Kleingruppen Vogelhäuser und Windlichter zu basteln oder Spiele im und ums Kloster herum zu spielen. Wir hoffen, dass wir mit diesem Programm einen Teil unserer gewohnten Treffen kompensieren können. Nichtsdestotrotz hoffen wir auch, dass wir bald diese Pandemie zusammen bekämpft kriegen. Das ist die Voraussetzung dafür, dass die vollbesetzten Altäre an Feiertagen ebenso wie ungezwungene Messdienertreffen mit gemeinsamem Abendbrot, die wir als Messdienerleitung wahrscheinlich genauso schmerzlich vermissen wie alle anderen auch, wieder zur Realität werden. Ihr fehlt uns alle sehr!

Apropos fehlen: Pandemie, Priester, Messdiener, ja selbst Gemeindemitglieder kommen und gehen. Eine Person war gefühlt immer da! Zum Abschied schwelgt Pedro Vossius in Anekdoten sowie Erinnerungen und kommt zu der Erkenntnis, dass wir Achim Segeth heftig vermissen werden.


Lieber Achim,

als wir noch klein waren, haben wir Dich als Küster Herr Segeth kennenlernen dürfen. In Erinnerung wirst Du vielen von uns als Achim bleiben. Achim, was machen wir mit den dreckigen Gewändern? Achim wo ist der Koffer für die Chrisammesse in Essen? Achim, wo ist der Weihrauch? Achim, unsere Kerzen sind noch nicht an, hast du ein Feuerzeug? All diese Fragen konntest Du uns fast immer ohne zu zögern beantworten. Wenn wir Messdiener einmal Hilfe gebraucht haben, warst Du stets zur Stelle. Hunderte Messdiener sind in Deiner Zeit als Küster durch die Sakristei ein- und ausgegangen. Klein und Groß. Für die besonders Großen brauchten wir dann sogar Gewänder in Extraanfertigung. Ohne Dich wäre vieles nicht so reibungslos gelaufen wie wir es kennen. Achim, hast Du mal den Schlüssel für das Jugendheim? Achim, ist es in Ordnung, wenn wir für die neuen Messdiener am Samstag um 10 Uhr eine Probe in der Kirche machen?

Du hast uns ausgehalten. Naja, das musstest du auch manchmal, anders ging es leider nicht. Zum Beispiel wenn wir 24 Stunden mit dem Fahrrad um die Kirche gefahren sind und ich dann nachts oder früh morgens mit meiner Hupe gehupt habe. Gerade deswegen hat es immer Spaß mit Dir gemacht. Wir haben uns all die Jahre super verstanden und gegenseitig geholfen.

Gegenseitig geholfen, das wollen wir hier ein bisschen hervorheben. Denn Du bist nicht nur Küster gewesen, sondern auch Messdiener am Altar. Immer dann, wenn wir nicht konnten. Weil wir einfach niemanden hatten. Weil es eine Messe unter der Woche war. Weil wir unterwegs waren auf einer unserer vielen Aktion. Du warst da und hast uns ehrenhaft vertreten. Du bist in unseren Augen ein Ehren-Messdiener.

Du hast uns so oft geholfen, dass es jetzt an uns liegt dir etwas zurückzugeben. Solltest Du mal Hilfe oder Unterstützung brauchen, sei es im Garten oder für eine andere Aktion wir sind natürlich für dich zur Stelle. Danke für diese tolle Zeit! Wir wünschen Dir im Namen aller Messdiener einen ruhigen und angenehmen Ruhestand. Du bist bei uns natürlich immer herzlich willkommen. Alles Gute in Deinem neuen Lebensabschnitt.

Deine Messdiener