…vermähle ihr Licht mit den
Lichtern am Himmel.
Sie leuchte, bis der Morgenstern
erscheint, jener wahre Morgenstern,
der in Ewigkeit nicht untergeht:
dein Sohn, unser Herr Jesus Christus,
der von den Toten erstand,
der den Menschen erstrahlt
im österlichen Licht,
der lebt und herrscht in Ewigkeit!
(aus dem Exsultet)
Liebe Pfarreimitglieder, liebe Freundinnen und Freunde,
wir stehen am Ende der Osteroktav und das Bild aus unserer Pfarrkirche fängt den Moment ein, als in der Osternacht die Kerzen aller Kirchen unserer Pfarrei entzündet waren.
Ein Bild, dass die ganze Ambivalenz dieses Osterfestes einfängt: der festliche Glanz, die Freude und Hoffnung unseres Glaubens – aber auch die Leere der Kirche und die Tatsache, dass wir uns irgendwie neu ‚erfinden müssen‘, weil wir uns nicht in unseren Kirchen zu den gewohnten Gottesdiensten versammeln konnten, um die Auferstehung Jesus Christi gemeinsam zu feiern.
In diesen Tagen nach Ostern gibt es neben allem Bangen und allen Einschränkungen, die die Corona-Krise auslöst, auch erste und ganz zarte Hoffnungszeichen. So konnte die Bundes- und Landesregierung erste verantwortbare Kontaktbeschränkungen in bestimmten Bereichen des gesellschaftlichen Lebens etwas lockern, wenn auch die nachvollziehbare Grundlinie noch einige Zeit lang unser alltägliches Leben beherrschen wird.
Auch in unserer Pfarrei hat dieser erste kleine Schritt erfreuliche Folgen. Wir können in jenem Rahmen, wie wir es in der Zeit vor Corona gewohnt waren, unsere Kirchen St. Mariä Himmelfahrt und St. Michael zum privaten und persönlichen Gebet ab dem „Weißen Sonntag“ wieder öffnen. Bitte beachten Sie bei Ihrem Besuch aber in jedem Fall die ausgehängten Hygienevorschriften sowie die Verhaltensregeln zur maximalen Anzahl und zum Abstand der anwesenden Personen!
Was leider noch nicht zu erkennen ist, ist ein Zeitpunkt für gemeinsame, öffentliche Gottesdienste und Versammlungen in unserer Pfarrei. Es ist ein großer Leidensdruck für uns, dass wir nicht zusammenkommen können, nicht gemeinsam die Sakramente feiern dürfen, unser Pfarrleben nicht miteinander führen dürfen. Wir hoffen, dass wir dazu in absehbarer Zeit Perspektiven entwickeln können. Noch ist es leider nicht soweit.
In den verschiedenen Bereichen der Pfarrei wird bedacht und erwogen, welche Feste, Projekte und Aktionen überhaupt noch für dieses Jahr geplant und in den Blick genommen werden können und sollten. Es geht dabei um Gemeindefeste, um Fronleichnam, um Veranstaltungen von Verbänden und Gruppen, es geht um die Feiern der Erstkommunion und der Firmung…
Wie ungewöhnlich diese Zeit ist, möchten wir am Beispiel von Fronleichnam verdeutlichen. Fronleichnam ist ein durch und durch österliches Fest. Wie sollen wir als Pfarrei Fronleichnam geistlich feiern, wenn wir Ostern eigentlich nur in Bruchstücken in unseren Gemeinden erlebt haben? Abgesehen von allen organisatorischen Herausforderungen durch die Corona-Pandemie müssen wir uns auch diesen wichtigen pastoralen Fragen stellen…
In allem Suchen, wie wir das Leben in unserer Pfarrei in den nächsten Monaten entwickeln wollen, sind für uns zwei große Anliegen von besonderer Bedeutung:
- unser Leben als Pfarrei an unseren pastoralen Orten so zu führen, dass wir unsere Kraft und Hoffnung sehr bewusst aus der Begegnung mit Jesus Christus schöpfen können;
- dabei die Einschränkungen in unserem Miteinander beachten, die uns die Corona-Krise auferlegt.
So sehen wir es zum jetzigen Zeitpunkt als Schwerpunkte in unserer Planung, dass die Sakramente als eine Quelle unseres christlichen Lebens wieder gefeiert werden können.
Die Feiern der Erstkommunionen sollen für den Zeitraum vor den Herbstferien (vorbehaltlich der dann geltenden Möglichkeiten) Gestalt annehmen und die Vorbereitung der Firmung im November an die Gegebenheiten angepasst werden.
Wie wir Taufen und Hochzeiten sowie Beerdigungen und Auferstehungsmessen feiern und vor allem, wie und mit welchen Einschränkungen wir uns als Gottesdienstgemeinde wiederfinden, darauf müssen wir nach und nach Antworten finden. Wir werden dies im Laufe der nächsten Wochen und Monate intensiv beraten und uns diesem Thema hoffentlich immer weiter annähern. Dies steht für uns absolut im Fokus und sollte Ziel unserer aller Überlegungen und Bemühungen sein.
Die Überlegungen und Organisationen z.B. von Gemeindefesten, die aus unserer Sicht nicht in die jetzige Zeit passen, werden wir wohl erst für das kommende Jahr wieder aufnehmen können.
All das geschieht unter den beschwerlichen Bedingungen, dass die Kommunikation in vielen Bereichen nicht leichtfällt, dass die Arbeit unserer Gremien und Gruppen stark reduziert und eingeschränkt ist. Geduld, Ausdauer und sicherlich eine Portion Nachsicht sind hier von Nöten. Wir vertrauen darauf, dass wir gemeinsam gute Wege finden werden und werden Sie und Euch zeitnah über alle Veränderungen und neue Entwicklungen und in bewährter Weise gerne informieren.
Mit herzlichen Grüßen
- Die Mitglieder der Steuerungsgruppe der Pfarrei -
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