Die St. Sebastianus Schützenbruderschaft Selbeck-Breitscheid 1901 e. V.fahne schuetzenbruderschaft



offizielle Homepage: www.schuetzen-selbeck-breitscheid.de

Der geschäftsführende Vorstand:

1. Brudermeister Stephan Berg
1. Kassierer Helmut Weinszier
1. Schriftführer
Dominik Oing
 
Majestäten im aktuellen
Regentschaftsjahr:
Schützenkönig Andreas Oing
Prinz Nicolas Oing
Schülerprinz
   

Das erste Schützenfest wurde am 28. September und am 5. Oktober 1902 beim Vereinswirt abgehalten. Beim ersten Schützenfest der Vereinsgeschichte gab es ein Kuriosum, zu dem die Chronik folgendes sagt: ....Der Vogel fiel endlich durch den Schuß des Schützen Clemens Dohrenbusch, welcher den Schuß für den wegen Unwohlsein verhinderten Schützen Karl Stöcker abgegeben hatte. Von den Adjutanten benachrichtigt fand dieser sich trotz seines Unwohlseins bald darauf im Vereinslokal ein, wo derselbe dann vom Präsidenten feierlich zum Könige ausgerufen und mit der Königskette geschmückt wurde.
Die Geschichte der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Selbeck-Breitscheid 1901 e. V.

Da die in den verschiedenen Nachbargemeinden bestehenden Schützenvereine sich allseitiger Beliebtheit und rechten Gedeihens erfreuen, wurde auch in unserer Gemeinde Breitscheid Selbeck immer häufiger der Wunsch laut, hierorts einen gleichen Verein zu besitzen. Eine zum Zwecke der Gründung bei dem Wirte Peter Plönes zu Selbeck ausgelegte Liste zählte Ende August bereits 67 Beitrittserklärungen.

Mit diesem Auszug aus der Gründungsschrift vom 1. Dezember 1901 beginnt die Chronik und damit auch die jetzt schon 100 jährige Geschichte unserer Schützenbruderschaft. In den ersten Versammlungen entwarf und beriet man die Statuten, wählte einen Vorstand und am 13. November 1901 wurden die Statuten von der zuständigen Polizeibehörde in Kettwig genehmigt.

In einer außerordentlichen Versammlung wurde festgelegt, die Räumlichkeiten vom Wirte Peter Plönes als Vereinlokal zu nutzen. Dort trafen sich die Schützen immer regelmäßig am zweiten Sonntag des Monats und der monatliche Beitrag von 25 Pfennigen wurde kassiert, die Ballotage wurde durchgeführt und es wurden vereinsinterne Dinge besprochen.



Diese Vorfall sollte sich allerdings später nicht noch einmal wiederholen.
Die erste Vereinsfahne mit der durch die Kaiserzeit geprägte Inschrift Üb Aug´ und Hand fürs Vaterland wurde 1903 eingeweiht. Ebenfalls der Zeit angepasst, wurden drakonische Strafen für die verschiedensten Vergehen eingeführt. So gab es schon damals eine Art Bußgeldkatalog, der von 10 Pfennig für die Nichtanwesendheit bei einer normalen Versammlung, bis hin zu einer Mark für die Nichtbeteiligung am Festzuge am Tage des Krönungsballs reichte. Diese Beträge wurden nach dem 1. Weltkrieg sogar noch drastisch angehoben.

So reihte sich ein Schützenjahr an das Andere, bis dann im Jahre 1914 der erste Weltkrieg ausbrach und viele Schützenbrüder zur Fahne einberufen wurden. Es wurde beschlossen, den monatlichen Beitrag von 25 auf 50 Pfennig zu erhöhen. Mit diesen zusätzlichen Einnahmen wurden die im Feld befindlichen Schützen einmal im Monat mit wohltätigen Liebesgaben, wie Strümpfen, Unterhosen, Hemden, Zigaretten usw. versehen. Das das Vereinsleben zwangsläufig zum Erliegen kam ist daran abzulesen, dass die monatlichen Versammlungen mäßig bis schlecht besucht wurden und in der Zeit von 1915 bis 1919 kein Schützenfest und Königschießen stattfand.

Das sich in der Gesellschaft nach dem Krieg einiges verändert hatte, zeigt auch der folgende Satz aus dem Protokoll der Generalversammlung von 1921: Dann folgte in recht demokratischer Weise die geheime Wahl des Vorstandes. Auch hieß es die ersten Jahre nach dem Krieg nicht mehr Schützenkönig, sondern Freischütz.

Anfang 1922 wurde aus dem damaligen Jünglingsverein der Spielmannszug gegründet. In der damals wirtschaftlich schlechten Zeit, unterstützten ihn die Schützen finanziell und 1934 übernahm dann die Bruderschaft den Spielmannszug.

Der nächste größere Einschnitt für die Schützen kam dann ungefähr 1935. Zu dieser Zeit wurden alle kirchlichen Schützenvereine aufgefordert, dem deutschen Schützenbund beizutreten. Mitte 1936 wurde auf einer außerordentlichen Versammlung dieser Beitritt mit einer ¾ Mehrheit abgelehnt. Allerdings wurde der Druck durch politische Verbände auf die Schützenbruderschaft, aber auch auf den einzelnen Schützen am Arbeitsplatz, immer größer. Und so beschloss die Versammlung durch öffentliche Abstimmung ein halbes Jahr später den Übertritt zum Schützenbund. Die Auswirkungen dieser Entscheidung ließen nicht lange auf sich warten. So durfte der Name der Bruderschaft noch bestehen bleiben und Volksfeste wie in der Vergangenheit gefeiert werden. Allerdings wurde die geschlossenen Teilnahme der Schützen an Kirchenfesten untersagt. Außerdem musste sich der Verein eine neue Fahne, eine Reichsfahne für Leibesübungen, zulegen. Auch im Vokabular änderte sich einiges. So wurde aus dem Vorsitzenden der Vereinsführer, aus dem Schriftführer der Schriftwart und aus dem geselligen Beisammensein der Kameradschaftsabend. Die Vereinssatzung wurde neu überarbeitet und 1940 änderte sich der Vereinsname dann in Seb. Schützenverein 1901 Breitscheid-Selbeck. Wie schon im 1. Weltkrieg, kam diesmal wieder das Vereinsleben zum erliegen. So gibt es für die Zeit von Frühling 1941 bis Winter 1946 keinerlei Aufzeichnungen in der Vereinschronik.

Die erste Versammlung nach dem Krieg wurde im November 1946 abgehalten. Hier fielen auch wieder Begriffe wie Vorsitzender, Schützenbruderschaft und Schriftführer. Jetzt wurden auch wieder Schützenfeste mit dem traditionellen Königschießen gefeiert.

1950 gründete sich dann in unserer Bruderschaft die Jungschützengruppe. Sie bestand anfänglich aus 15 Mitgliedern und wuchs stetig. Die Jungschützen trugen mit eigenen Veranstaltungen zum Vereinsleben bei und sind bis heute aus der Bruderschaft nicht mehr wegzudenken, da über sie eine große Anzahl der heutigen Schützen in den Verein eingetreten sind.

Bis zum Jahr 1960 konnten nur katholische Christen in die Schützenbruderschaft eintreten. In diesem Jahr wurden die Aufnahmebedingungen gelockert und es durften auch evangelische Christen dem Verein beitreten. Dadurch stieg die Mitgliederzahl der Bruderschaft in den kommenden Jahren erheblich an.

Bis 1956 wurden die Schützenfeste immer im Saal einer Wirtschaft gefeiert. Da ab 1957 allerdings kein Saal mehr zur Verfügung stand, feierten die Schützen ihr Fest im Zelt. 12 Jahre lang musste sich der Verein jedes Jahr aufs Neue einen Stellplatz innerhalb der Gemeinde suchen. 1969 stellte dann die Selbecker Kirchengemeinde der Schützenbruderschaft ein Grundstück am Stockweg zur Verfügung. Dort befindet sich seit dem der Schützenplatz, auf dem ein polizeilich genehmigter Hochstand für das Vogelschießen errichtet wurde.
Im Jahr 1965 erbauten die Schützen mit finanzieller Unterstützung unseres damaligen Präses Herrn Pastor Schäfer das erste Schützenheim, welches später noch einmal erweitert wurde. Seit dieser Zeit konnten alle vereinsinternen Veranstaltungen, wie Versammlungen oder Feste, in den eigenen vier Wänden abgehalten werden. Die Schützengruppe nutzte diesen Raum für ihr Schießtraining und auch der Spielmannszug hielt dort seine Proben ab.

Zu unserem 75 jährigen Jubiläum wurde eine neue Vereinfahne eingeweiht, die nun die Inschrift Glaube – Sitte – Heimat trägt. Diese drei Wörter symbolisieren die Grundsätze der historischen deutschen Schützenbruderschaften in der heutigen Zeit.

Im Rahmen des Baues eines Kindergartens in unserer Gemeinde, wurde das Schützenheim 1993 abgerissen. Als Ausgleich wurde dann im Keller des Pfarrheimes ein neuer Schießstand ausgebaut. Zusätzlich erhielten die Schützen einen Aufenthaltsraum. Vereinsveranstaltungen müssen seit dieser Zeit im Pfarrheim abgehalten werden.

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