Porträt der Familien-Trauerbegleitung innerhalb der Ökumenischen Trauerbegleitung Mülheim
Einmal im Monat bietet die Ökumenische Trauerbegleitung Mülheim in den Räumen der Markuskirchengemeinde
am Springweg eine Kinder-Trauergruppe für Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren an, während parallel die Eltern
im Trauercafé in den Austausch kommen können (Familien-Trauercafé).
In der Regel am letzten Freitag im Monat kommen von 16.30 bis 18 Uhr aktuell zwischen 3 und 5 Familien zusammen, das heißt 5 Erwachsene und bis zu 9 Kinder, wenn alle dabei sind.
Wir beginnen mit einem gemeinsamen Stuhlkreis, der Gefühlsstein geht rum, und jeder der mag, darf sagen, wie es ihm grade geht und was ihn bewegt. Anschließend leiten wir mit einem kurzen Text das jeweilige Thema an und jeder kann beim Zuhören noch etwas ankommen und zur Ruhe kommen.
Im Anschluss gehen die Kinder mit zwei Trauerbegleiterinnen in den Raum nebenan, wo dann - während themenspezifisch gebastelt wird - ein Austausch über Gefühle und Gedanken stattfindet. So entstehen gestaltete Blumentöpfe mit gebastelten Blumen, bunt dekorierte Masken, ausgemalte Herzen oder es wird geknetet.
Die Erwachsenen verbleiben bei einer Tasse Tee oder Kaffee und kommen in den Austausch, ebenfalls angeleitet mit Impulsen. Manchmal ergeben sich aber auch tagesaktuelle Themen, wenn z.B. eine Mutter ein besonderes Anliegen hat. Schön ist es immer, wenn sich Netzwerke ergeben und sich die Witwen gegenseitig unterstützen oder es auch außerhalb des Trauercafés zu Treffen kommt.
Es wird immer viel gesprochen, manchmal geweint, aber auch gelacht.
Am Ende kommen wir wieder alle zusammen. Die Kinder zeigen voller Stolz ihre Basteleien und mit einer Abschlussrunde endet dann auch das Trauercafé.
Für uns Trauerbegleiterinnen ist es immer so erfüllend zu sehen, dass die Teilnehmer ein Stück ihrer Last loswerden konnten und hoffnungsvoller wieder nach Hause gehen.
Das Angebot des Familien-Trauercafés haben wir so geschaffen, da Kinder anders trauern als Erwachsene und zusätzlich jeder versucht, auf den anderen Rücksicht zu nehmen und sich mit seinen eigenen Gefühlen zurücknimmt. Eltern wollen ihre Kinder nicht mit ihrer Trauer belasten und auch die Kinder nehmen sich verunsichert zurück - merken sie doch, dass bei dem hinterbliebenen Elternteil etwas anders ist. Gleichzeitig bleibt im Alltag oft wenig Zeit für Trauer, muss doch der normale Tagesablauf weitergehen mit Schule, Arbeit und Haushalt. Hier aber hat jeder seinen eigenen Raum für Gespräche, hat die Trauer Platz im Alltag.
Und mit dem gemeinsamen Angebot entfällt für die Eltern das Problem der Betreuung, was anders wäre, wenn sie ein Trauercafé nur für Erwachsene besuchen würden. Denn grade hier würde der fehlende Elternteil ja wieder besonders deutlich.
Das Familientrauercafé findet nach Anmeldung in der Regel am letzten Freitag im Monat in den Gemeinderäumen am Springweg 10 statt. Rückfragen und Anmeldungen gerne bei Kerstin Altenrath, Tel. 0176 - 56 61 51 66 oder Bettina Griebenow, Tel. 0208 - 71 653.
Kerstin Altenrath
